Langfristprognosen basieren im wirtschaftlichen Umfeld mit einer Prognosedistanz oberhalb von
zehn Jahren üblicherweise auf der Szenariotechnik. Diese versucht Aussagen über einen
sachlich, zeitlich und räumlich möglichst klar abgegrenzten zukünftigen Weltzustand zu treffen,
wobei im Rahmen einer ’What-if’-Analyse je nach Zielsetzung Werte ausgewählter Variablen
v ∈V vorab fixiert werden.
Die Szenariotechnik kann formal durch das Tupel (G, I, E) beschrieben werden. Hierbei ist
G=(V, K, P) der Modellgraph und V ist eine Menge von Zufallsvariablen. K ist eine Menge von
gerichteten, bewerteten Kanten (Wirkungsrichtung und -stärke) und P eine Menge von
marginalen oder bedingten, subjektiven Wahrscheinlichkeitsverteilungen über V. I ist eine
Restriktionsmenge auf P und E sind Evidenzen. Beide Verfahren unterscheiden sich wesentlich
im Modellierungsansatz und im Inferenzteil. An einem Demo-Modell wird gezeigt, wie
Bayessche Netzwerke zur langfristigen Verkehrsplanung eingesetzt werden können.